Geocaching Digitale Schatzsuche mit pädagogischem Potenzial


Foto: C. Hornemann
Foto: C. Hornemann

Geocaching ist eine moderne Form der Schatzsuche mit GPS-Unterstützung. Weltweit suchen Menschen mithilfe von Koordinaten nach sogenannten „Caches“ – versteckten Behältern, die kleine Tauschgegenstände und ein Logbuch enthalten. Dabei wird das Smartphone oder ein Outdoor-GPS-Gerät zur digitalen Schatzkarte. Geocaching verbindet Bewegung in der Natur, technisches Know-how und Rätselspaß – ein ideales Instrument für Lehrkräfte und Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit.

 

Die Suche nach Geocaches/ Educaching vereint Medienkompetenz, Erwerb von Orientierungsvermögen im Gelände, oft auch Wissenserwerb über geografische und/oder historische Besonderheiten des jeweiligen Ortes. Routen und Caches können mit Inhalten aus allen Unterrichtsfächern, zu allen Themen und dem jeweiligen Alter der Schüler angepasst werden Aber auch die Gestaltung von Wandertagen, thematischen Gruppennachmittagen oder Projektwochen bieten sich an. 

 

Ältere Schüler könnten im Rahmen eines Projektes nicht nur vorgegebene Caches suchen, sondern auch eigenständig neue Routen zur Nachnutzung für andere Schüler erstellen – eingebettet beispielsweise in historische, geografische oder weitere fachspezifische Kontexte. In die tägliche Bildungsarbeit eingebettet bietet das Educaching die Möglichkeit interessanter, praktischer und aktueller Lehrplanbezüge, welche mit analogen Mitteln nicht möglich sind.


Cache-Typen im Überblick

 

1. Traditioneller Cache:

Der Klassiker. Die Koordinaten führen direkt zum Versteck, in dem sich der Behälter befindet.

2. Multi-Cache:

Eine Art Schnitzeljagd. Mehrere Stationen mit Aufgaben führen am Ende zum Final-Cache.

3. Mystery- oder Puzzle-Cache:

Vor der Suche muss ein Rätsel gelöst werden, um die richtigen Koordinaten zu erhalten.

4. EarthCache:

Kein physischer Cache, sondern eine lehrreiche Station zu einem geologischen Phänomen. Eine Aufgabe vor Ort ist zu lösen.

5. Event-Cache:

 

Geocacher treffen sich zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem Ort. Häufig mit gemeinsamer Cache-Suche verbunden.

Smartphone vs. Outdoor-GPS-Gerät – Was eignet sich besser?

 

Smartphone – Vorteile:

• Leichte Bedienung durch vertraute Apps

• Zugriff auf Karten, Hinweise und Logs in Echtzeit

• Kamera und Internet sind direkt integriert

 

Smartphone – Nachteile:

• Akkuverbrauch hoch, besonders bei GPS-Nutzung

• Empfang in abgelegenen Gebieten teils schlecht

• Empfindlich gegenüber Wetter und Stürzen

 

GPS-Gerät – Vorteile:

• Lange Akkulaufzeit, robustes Design

• Exakte Navigation auch ohne Mobilfunknetz

• Ideal für längere Touren und Waldgebiete

 

GPS-Gerät – Nachteile:

• Höhere Anschaffungskosten

• Eingeschränkte Benutzerfreundlichkeit für Einsteiger

• Kein Internetzugang direkt möglich

 

 

Für schulische oder pädagogische Projekte ist eine Kombination beider Geräte oft sinnvoll: GPS-Geräte für die Orientierung im Gelände und Smartphones für Rätsel, Recherche oder Dokumentation.


 

  • Momentan sind 12 Geräte verfügbar– die Gruppenstärke sollte 30 Schüler nicht übersteigen
  • eine Begleitperson pro Gruppe ist nötig
  • die Tour ist über die Wandertags-Versicherung der Schule abgesichert
  • vor dem Tourstart muss eine kleine Einweisung der Schüler eingeplant werden (diese kann auch vorher im Unterricht erfolgen)
  • die von uns geplanten Routen sind sogenannte Multicache-Routen, in deren Verlauf mehrere Zwischenstationen gesucht/gefunden werden
  • für die Zielstation (Final-Cache) bitte einen „Schatz“ für die Gruppe einplanen (Süßigkeiten; Gutschein; etc.)

Geocaching im Unterricht und in der Jugendarbeit

 

Geocaching bietet vielfältige Möglichkeiten zur Integration in den Unterricht oder die Freizeitpädagogik – besonders in den Fächern Medienkunde und Geographie:

 

1. Medienkompetenz fördern:

Kinder und Jugendliche lernen den sicheren und sinnvollen Umgang mit digitalen Geräten, Kartenmaterialien und Apps. Sie reflektieren außerdem die Rolle digitaler Medien im Alltag.

 

2. Raumorientierung und Kartenkunde:

Geocaching macht geografisches Wissen erlebbar: Maßstäbe, Himmelsrichtungen, Koordinaten und Kartenverständnis werden praktisch angewendet.

 

3. Teamarbeit und Problemlösung:

Caches (besonders Multi- und Mystery-Caches) fördern logisches Denken, Zusammenarbeit und strategisches Handeln.

 

4. Umweltbewusstsein und Heimatkunde:

Durch das Aufsuchen besonderer Orte – z. B. Naturdenkmäler oder historische Stätten – wird die Auseinandersetzung mit Natur und lokaler Geschichte angeregt.

 

5. Projektarbeit und Kreativität:

Schüler*innen können eigene Geocaches entwerfen, gestalten und verstecken. Dabei sind technische, kreative und organisatorische Kompetenzen gefragt.

 

 

Fazit:

 

Geocaching ist weit mehr als ein Freizeittrend – es ist ein vielseitiges Werkzeug für entdeckendes Lernen. Lehrkräfte und Pädagog*innen können durch seine Einbindung analoge und digitale Bildungsziele miteinander verbinden, Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven auf ihre Umgebung eröffnen und Lerninhalte erlebnisorientiert vermitteln. Ideal für Lernwanderungen, Projekttage oder außerschulische Bildungsangebote.